From The Elvis Costello Wiki
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National Ransom
Elvis Costello
René Sieber
Meister des monats
Reicht das Thema Wirtschaftskrise aus für ein Konzeptalbum? Mutet es nicht komisch an, wenn sich ein Ex-Punker auf seinem neuen Album allen Gescheiterten und Gefallenen dieser Welt widmet: Glücksrittern ebenso wie Unglücksraben? Und kann der älter gewordene Haudegen seiner beachtlichen Diskographie wirklich noch etwas essenziel Neues hinzufügen? Wie man diese Fragen auch immer beantworten würde, eines ist gewiss: Mit National Ransom (Universal) ist Meister Costello definitiv in der zweiten Halbzeit seiner Musikerkarriere angekommen. Vielleicht versucht er sich nach seinem genialen King Of America von 1986 hier zum zweiten Mal an dem ausufernden Unterfangen, sämtliche Stilrichtungen der amerikanischen Musik unter einen Hut zu bringen. Sozusagen eine grosse Enzyklopädie zu vollenden: Elvis Costello als Professor, die Zuhörer als Studenten. Dieses Bild mutet irgendwie unsympathisch an.
National Ransom ist leider ein eher mittelprächtiges Costello-Album geworden, nicht weil es etwa schlecht wäre, sondern weil die Messlatte bei Declan Patrick Aloysius MacManus sehr hoch ist. Und weil unter den sechzehn Songs ein paar grossartige auszumachen sind, andere Tracks dagegen leicht abfallen. Americana, Bluegrass, Country, Vaudeville, Sinatra, professioneller Eklektizismus, Balladen und straighter Rock: Hat der Londoner Tausendsassa unter der Ägide seines Freundes T Bone Burnett den Bogen etwas überspannt? Dies vielleicht nicht, aber im Direktvergleich dazu schneidet King Of America wesentlich besser ab. Dort ging der so gennante rote Faden nie verloren.
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