Plattentests, March 10, 2006

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ELVIS COSTELLO - My Flame Burns Blue


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   Armin

Deutsche Grammophon 477 5961 (inkl. Bonus CD „Il Sogno“)
VÖ. 17. März 2006

Nach drei überaus erfolgreichen Veröffentlichungen bei Deutsche Grammophon – den exquisiten Jazz- und Rockballaden in For the Stars mit Anne Sofie von Otter, dem Album North mit einer Sammlung einfühlsamer, vor allem vom Klavier begleiteter Balladen und seinem ersten abendfüllenden Orchesterwerk, Il Sogno – bringt Elvis Costello 2006 ein weiteres Projekt beim Gelblabel heraus: My Flame Burns Blue, den Mitschnitt seines Auftritts mit dem Metropole Orkest beim North Sea Jazz Festival 2004. Das Album enthält Songs für Singstimme, Klavier und Orchester arrangiert von Costello, Mike Mossman, Bill Frisell, Sy Johnson, Vince Mendoza und Steve Nieve. Darunter sind mehrere bislang nicht eingespielte Titel und einige von Costellos berühmtesten Songs in überraschendem Gewand. Hinzu kommen Kompositionen von Charles Mingus und Billy Strayhorn mit Texten von Costello sowie ein Song von Costello und Burt Bacharach. Die Aufnahme, die Costello zufolge "vielleicht zeigt, was ich in den letzten 12 Jahren gemacht habe, wenn ich nicht gerade eine E-Gitarre in den Händen hatte", wird durch eine Bonus-CD mit einer Suite von Highlights aus Il Sogno ergänzt. Costello und sein langjähriger Pianist Steve Nieve beginnen im Januar 2006 eine Tournee durch die Konzertsäle der Welt, um in Zusammenarbeit mit hochkarätigen Orchestern das Programm erneut live vorzustellen. Der französische Journalist Baptiste Piégay nahm die neue Veröffentlichung zum Anlass, dem vielseitigen großen Musiker Elvis Costello nachzuspüren. Die Möglichkeit eines Künstlers, sich zu verändern, wird am treffendsten mit dem Motto des großen Bluesmusikers Lightnin’ Hopkins beschrieben: "Was auch immer du bist, sei es." Es ist eine Frage der Ehrlichkeit, der Verwirklichung dessen, was man will. Eben dies zeichnet Elvis Costello aus: Seine unverwechselbare Persönlichkeit ist einzigartig und unbeugsam – offen für eine nicht endende Kette von Experimenten. Die vielen Umschwünge in Costellos musikalischer Biografie sind nicht überraschend, bedenkt man, wie verschieden die großen Musiker sind, mit denen er gearbeitet hat: Hierzu zählen der Gitarrist Marc Ribot, der Schlagzeuger Jim Keltner und der Saxophonist Lee Konitz. Marc Ribot ist experimentierfreudig, u. a. interessiert an kubanischer Musik und beeindruckt von dem legendären Saxophonisten Albert Ayler; auch arbeitete er mit Tom Waits zusammen. Der Schlagzeuger Jim Keltner spielte mit Ry Cooder, John Lennon, Bob Dylan und dem Jazzmusiker Gabor Szabo. Lee Konitz hat an Costellos Album North mitgewirkt . . . Auf keinen Fall zu vergessen ist Steve Nieve: Immer wieder betrat Costello mit seinem langjährigen Pianisten musikalisches Neuland – es umfasste die Arbeit mit The Attractions ebenso wie Costellos Soloalben. Die Tournee mit Nieve 1995 war für ihn ein entscheidendes Erlebnis. Sie konfrontierte ihn Abend für Abend mit seiner eigenen Arbeit und so mit der Aufgabe, seine Musik immer wieder neu zu erfinden, sobald die Scheinwerfer aufflammten. Im Jahr 2000 bat ihn die italienische Balletttruppe Aterballetto, die Musik zu einem Ballett über den Sommernachtstraum zu schreiben. Es war anspruchsvoll, Shakespeares Text zu folgen, die Musik auf die Choreographie abzustimmen und ein langes Instrumentalwerk zu komponieren. Costello schuf etwas ganz Eigenes: Il Sogno ist eine freie Verbindung von Swing und Klassik – Debussy und Gershwin scheinen Hand in Hand durch diese brillante Parade von Klängen und Gefühlen zu tanzen. Führt Costello die Musik anderer Komponisten auf, spielt er sich nie in den Vordergrund: Er gibt den schroffen Harmonien von Mingus in Hora Decubitus eine Stimme oder den melancholischen Klängen von Billy Strayhorn – dem wichtigsten Partner von Duke Ellington – in My Flame Burns Blue. Seine Interpretation ist nicht nur ein Tribut an das Andenken dieser Musiker. Costello beschwört ihren Geist, macht sie lebendig und legt sie auf assoziative Art aus – auf Art eines Songwriters. Sich Musik anzueignen, setzt einen Dialog voraus: Hier liegt der Reichtum, der daraus entspringt. Diese Gabe, sich neue musikalische Ansätze zu Eigen zu machen, ist die Quelle eines Stroms, der sich aus vielen Flüssen speist. Als Produkt all dieser Experimente, Begegnungen, frühen Träume und heutigen Visionen zeigt Live with the Metropole Orkest eine Flamme, die ohne jedes Flackern brennt – sie beleuchtet ein unvergleichliches Repertoire.

www.elviscostello.com

Tags: My Flame Burns BlueDeutsche GrammophonIl SognoFor The StarsAnne Sofie von OtterNorthMetropole OrkestNorth Sea Jazz FestivalMike MossmanBill FrisellSy JohnsonVince MendozaSteve NieveCharles MingusBilly StrayhornBurt BacharachMarc RibotJim KeltnerLee KonitzTom WaitsRy CooderJohn LennonBob DylanThe AttractionsA Midsummer Night's DreamWilliam ShakespeareGeorge GershwinHand In HandHora DecubitusDuke Ellington

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Plattentests, March 10, 2006


Armin reviews My Flame Burns Blue and Il Sogno.


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