Seine Songs sind ruppig und hart. Seine Show ist alles andere als zurückhaltend und für Vorschüler keinesfalls ideal. Seine Stimme nervt mehr, als daß sie gefällt. Dinge, auf die man offensichtlich Rücksicht nehmen muß, wenn man 1978 Karriere machen will. In England und Amerika feiern die Rock-Fans ihren neuen Elvis, und der weiß auch genau, warum das so ist: „Meine Songs sind große Klasse." Nun ja. Sie sind in erster Linie laut, in zweiter Linie simpel (kaum eines hat mehr als vier Akkorde). Damit trifft Costello mitten ins Schwarze, denn mehr verlangen Englands Teens derzeit nicht von ihren Idolen. Oder doch: Sie müssen auf der Bühne genauso klingen wie auf der Platte. Damit das möglich ist, läßt Meister Costello lediglich Baß, Keyboards, Gitarre und Schlagzeug aufspielen. Und irgendwo spürt man plötzlich, daß diese Musik ihren Reiz hat. Das war zwar alles schon mal da, 1963 mit den Beatles, Stones oder Yardbirds — aber warum auch nicht? Schließlich haben auch schon die alten Römer getanzt.
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